Wenn die Seele krank ist

Heft 8 / 2017

Bei der Versorgung von psychisch Kranken setzen arme Länder noch immer vor allem auf psychiatrische Kliniken – wie diese im kongolesischen Goma. Oft werden die Patienten gar nicht behandelt, weil sie selbst oder ihre Familien die Erkrankung aus Furcht vor Stigmatisierung leugnen. Langsam setzen sich Ansätze der gemeindenahen Betreuung durch, doch vielerorts fehlen Fachpersonal und Geld.
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Seelische Gesundheit

Heftschwerpunkt

In Simbabwe gibt es zu wenig Psychiater. Deshalb kümmern sich Großmütter auf der „Bank der Freundschaft“ um psychisch kranke Menschen.
Mehr als 50 Jahre Bürgerkrieg haben in Kolumbien schwere seelische Wunden geschlagen. Zwei junge Frauen helfen dabei, sie zu heilen.
Die Organisation Anjali will in Indien mit Vorurteilen gegenüber psychischen Krankheiten aufräumen. Ein neues Gesetz könnte nun helfen.
Psychisch kranke Menschen in armen Ländern werden häufig gar nicht oder falsch behandelt. Die Entwicklungshilfe hat daran bislang kaum etwas geändert.
Die Diagnose und die Therapie psychischer Krankheiten sind stark von einem rein biologischen Verständnis geprägt, das aus dem Norden in den globalen Süden exportiert worden ist. Das birgt die Gefahr, dass soziale Ursachen vernachlässigt werden.
Ein Krankenhaus in Malawi geht neue Wege bei der Versorgung von Patienten. Wer depressiv oder schizophren ist, gilt in dem afrikanischen Land häufig als verhext. Therapien und Medikamente sind knapp. Der Chef-Krankenpfleger der Klinik von Nkhoma im Zentrum Malawis, Paul Mekani, will gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Ärztliche Mission dafür sorgen, dass sich das ändert.
Seit drei Jahren kümmert sich Jan Kizilhan um die Opfer des IS-Terrors im Nordirak, meist traumatisierte jesidische Frauen. Um zu verstehen, was sie durchmachen, half ihm ein Blick in die Geschichte – und ein Gespräch mit einem Terroristen.

Welt-Blicke

... damit Kenia nach der Wahl nicht wieder in Gewalt versinkt, sagt die Schriftstellerin Yvonne Adhiambo Owuor. Sie war bei den Unruhen vor zehn Jahren dabei. Ihr Urteil: Das System hat versagt.
In der Casamance kommt wieder Leben in viele Dörfer: Menschen, die wegen des jahrzehntelangen Konflikts um Unabhängigkeit vom Senegal geflohen sind, kehren nach und nach zurück. Die neue Regierung setzt darauf, dass sich die Rebellion totläuft.
Eritrea strebt in die Weltgemeinschaft zurück. Und der Erzfeind Äthiopien fragt sich, wie er darauf reagieren soll.
Die Sprecherinnen und Sprecher der vier Bundestagsparteien diskutieren über die Entwicklungspolitik. Deutlich wird: Die meiste Überzeugungsarbeit müssen Entwicklungspolitiker in ihren eigenen Parteien leisten.
Dem Sperrfeuer ausweichen und immer schön unauffällig bleiben: Wie ich als Journalist im Jemen versuche, über das Leid meiner Landsleute zu berichten.

Standpunkte

In jeder humanitären Notlage bitten die UN bei den Gebern händeringend um Geld. Der Politikwissenschaftler Dieter Reinhardt erklärt, welche Alternativen es dazu gibt.
Die Europäische Union will einen Topf für Friedensförderung auch für Militärhilfe anzapfen. Das zeigt, worum es Europa vor allem geht: die Abschottung von Flüchtlingen – mit fast allen Mitteln.
Die meisten Anschläge in Europa wurzeln für den Friedensforscher Jochen Hippler nicht in Politik oder Religion. Die größte Gefahr sieht er in den gescheiterten Biographien junger Männer.

Bewegungsmelder

Wir fragen Menschen aus der Szene, was sie bewegt und was sie wütend macht. Dieses Mal: Rob van Drimmelen, ehemaliger Generalsekretär von APRODEV.

Journal

TTIP, CETA und jetzt JEFTA: Anfang Juli stellte die EU-Kommission Grundzüge des Handelsabkommens mit Japan vor. Im schlimmsten Fall wird es die Einfuhr von verarbeitetem Holz aus illegalem Einschlag begünstigen.
Die Schweiz will ab 2018 kein Milchpulver mehr als Nahrungsmittelhilfe liefern. 20 Millionen Franken jährlich fließen künftig an das UN-Welternährungsprogramm statt an Schweizer Bauern.
Die USA sind der weltweit größte Geber von Entwicklungshilfe – jetzt will Donald Trump die Ausgaben dafür drastisch kürzen. Die Begründung ist widersprüchlich. Und der Widerstand wächst.
Was die Politik nicht schafft, wollen die Kirchen im Südsudan richten. Mit einer breit angelegten Versöhnungskampagne will der südsudanische Kirchenbund (SSCC) das Land aus dem Bürgerkrieg führen. Ein zu ambitionierter Plan?
Unter der Präsidentschaft von Angela Merkel sollte der G20-Gipfel zum Startpunkt einer neuer Afrikapolitik werden. Experten und Hilfsorganisationen kritisieren die Ergebnisse. Mit wenigen Ausnahmen.
Der Nationale Aktionsplan (NAP) Menschenrechte für Österreich ist so gut wie tot – das fürchten zumindest nichtstaatliche Organisationen. Sie fordern einen Neustart.
Das Verhältnis zwischen den katholischen Bischöfen auf den Philippinen und Präsident Rodrigo Duterte ist schlecht. Das mindere allerdings nicht den Einfluss, den die katholische Kirche nach wie vor auf Gesellschaft und Politik habe, meint Bischof Ludwig Schick.
Die Vereinten Nationen wollen ein internationales Regelwerk für Migranten schaffen. Zivilgesellschaftliche Organisationen haben bei einem Vorbereitungstreffen mit mehr als 130 Staatenvertretern in Berlin dafür Forderungen aufgestellt.
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