Spuren des Terrors

Heft 10 / 2012

Selbstmordanschläge fordern viele Tote und verbreiten besonderen Schrecken. Die Gefahr, die weltweit von transnationalen Terrornetzen ausgeht, wird jedoch oft überschätzt. Unter Terrorismus leiden in erster Linie politisch instabile Länder im Süden, besonders solche in oder nach einem Bürgerkrieg wie Afghanistan, Irak und Somalia.
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Terrorismus

Heftschwerpunkt

Die USA fürchten Terroranschläge, weltweit halten sie Botschaften geschlossen. Zu einem besonders perfiden Mittel des Terrors zählen Selbstmordanschläge. Was treibt Menschen dazu, im Dienste einer Religion oder eines politischen Ziels sich selbst und andere zu opfern?
Was hat Terrorismus mit Religion zu tun? Was kommt zuerst, der Glaube oder der Konflikt? Um das zu erklären, muss man die Situation der Religions-gemeinschaften verstehen – ohne die Gewalt zu billigen.
Vom Terrorismus wird behauptet, er habe mit den Anschlägen vom 11. September eine neue Qualität gewonnen. Doch genau betrachtet fallen die Unterschiede zwischen altem und neuem Terrorismus weniger drastisch aus.
Mali hat am Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt, doch die Lage ist nach wie vor angespannt. Auch der Westen hatte Anteil daran, dass es zum Ausbruch der Gewalt kam: Europäer sind die Hauptfinanzierungsquelle der terroristischen Netzwerke.
Die USA haben ihre letzten Truppen aus dem Irak längst abgezogen. Seitdem hat die Zahl der Terroranschläge wieder dramatisch zugenommen. Bagdad ist nach jahrelangem Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten tief gespalten.

Welt-Blicke

In vielen afrikanischen Ländern werden Homosexuelle diskriminiert und verfolgt. Homosexualität wird als „unafrikanisch“ verurteilt. In Kenia aber hat sich das Klima gewandelt. Immer mehr Schwule und Lesben wagen es, sich zu ihrer sexuellen Orientierung zu bekennen.
Angesichts diverser Finanzkatastrophen gibt die noch immer gängige Praxis in China, leichtfertig Kredite zu gewähren, Anlass zu großer Sorge.
Immer mehr Regionen der Weltmeere sind überfischt, es droht der Kollaps des maritimen Ökosystems. Auch um die Fischgründe vor Westafrikas Küsten tobt ein harter Konkurrenzkampf.
In Honduras protestieren Einwohner gegen die Einrichtung sogenannter Modellstädte. Für Präsident Porfirio Lobo sind sie das geeignete Mittel für den wirtschaftlichen Aufschwung. Landrechte bleiben dabei außer Acht.
Die Sandhügel der Garífuna-Gemeinde Tornabé sollen künftig von einem grünen Rasen bedeckt sein. Neben einem Golfplatz sind auf 300 Hektar ein Fünf-Sterne-Hotel, Villen und Baugrundstücke für Musterhäuser vorgesehen.
Der Menschenrechtler Rupert Neudeck und der Schriftsteller Ilija Trojanow diskutieren über den Zustand der Welt und wie man sie besser machen könnte.

Standpunkte

Was haben zwei Frankfurter Gelegenheitsganoven, der Papst und die afghanischen Taliban gemeinsam? Sie alle finden Facebook gut.
Es scheint, als brächten gegensätzliche Haltungen zur Achtung der Religion den Westen und die islamische Welt auf Kollisionskurs. Doch die Vorgänge um das Schmähvideo zeigen genau das Gegenteil: Es ging um Konflikte innerhalb der jeweiligen Gesellschaften - nicht zwischen ihnen.
Das deutsche Unternehmen KiK gerät nach der Katastrophe in Bangladesch unter Druck. Zahlreiche Textilien des Discounters sind in den Fabriktrümmern gefunden worden. Unglücke wie dieses zeigen drastisch, wer für unsere billige Kleidung bezahlt.
Frauen in Entwicklungsländern leiden doppelt unter einer Behinderung
Entwicklungsfördernde Politik sollte nicht nur an der Höhe der Hilfe gemessen werden, sagt Niels Keijzer vom European Centre for Development Policy Management.

Journal

Die Hafenstadt Oran wünscht sich eine Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Landwirtschaft, erneuerbare Energien und Denkmalschutz.
In einer Studie kommt die Evangelische Kirche in Deutschland zu dem Schluss: Biopatente und christlicher Glaube passen nicht zusammen.
Österreich will stärker gegen Korruption in der Entwicklungszusammenarbeit vorgehen.
Unter dem Motto „Vertrauen auf die Kraft der Armen“ feierten die Kirchen und die Bundesregierung das Bestehen ihrer 50-jährigen Kooperation in der Entwicklungspolitik.
In Deutschland wird es eine feste Frauenquote in Aufsichtsräten zunächst nicht geben. In Afrika können Frauen von der Quote durchaus profitieren, wie eine aktuelle Studie des GIGA-Instituts zeigt.
Die Schweiz gibt in den nächsten vier Jahren insgesamt 11,35 Milliarden Franken (9,4 Milliarden Euro) für Entwicklungszusammenarbeit aus.
Studie zur Wirksamkeit von Entwicklungshilfe im Gesundheitsbereich
Die Hälfte aller Kommunen und Landkreise im Ruhrgebiet will Fairtrade Town werden.
Österreichische Hilfsorganisationen wehren sich gegen Einsparungen in der Entwicklungshilfe
Dem Entwicklungsministerium (BMZ)N missfiel ein Beitrag im entwicklungspolitischen Magazin "südlink" - das daraufhin mit zwei leeren Seiten erschien.
Die mit Rom unierten Kirchen wollen ein gemeinsames Projektbüro im nordirakischen Erbil eröffnen.
Bonn, Hagen, Bremen, Frankfurt und Stuttgart präsentierten Projekte zur nachhaltigen Stadtentwicklung und kommunalen Bürgerbeteiligung.
Nach sechs Verhandlungsrunden will die Schweiz zum Ende des Jahres als erstes europäisches Land ein Freihandelsabkommen mit China unterzeichnen.
Laut einer Studie spielen Menschenrechte und nachhaltiges Wirtschaften bei der Fahrzeugproduktion kaum eine Rolle.
Studie der Hilfsorganisation Oxfam über die Folgen der Erderwärmung für die Nahrungsproduktion
Laut einer aktuellen Studie sind Zwangs­ehen in der Schweiz trotz des gesetzlichen Verbotes an der Tagesordnung.
6,42 Milliarden Euro sind im Regierungsentwurf für 2012 veranschlagt – ein Rekordhaushalt, sagt die Koalition. Die Opposition bemängelt, das sei bei weitem zu wenig, um dringenden entwicklungspolitischen Aufgaben zu genügen.
Das Meinungsforschungsinstitut Win Gallup International hat mehr 50.000 Menschen in 57 Ländern gefragt, ob sie sich für religiös halten. In Afrika bejahten das 89 Prozent.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen zu Bergbau, Holzeinschlag, Erdöl- und Gasförderung stecken im Dickicht der EU-Verfahren fest. Vor 2014 werden sie nicht wirksam.
Guatemalas Ex-Polizeichef Erwin Sperisen soll während seiner Amtszeit in außergerichtliche Exekutionen veranlasst haben.
Die „Agenda des Wandels“ für die Neuausrichtung der europäischen Entwicklungszusammenarbeit bis 2020 sortiert die Partnerländer nach dem durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen.
Interview mit UN-Sonderberichterstatter James Anaya über die Rechte indigener Völker.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wird ab dem Jahr 2013 nicht mehr am „weltwärts“-Programm teilnehmen.
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