Gesundheit weltweit schützen

Heft 2 / 2021

Auch wenn es in der Corona-Krise vor allem um Infektionsschutz geht: Auf dem Weg zur „Gesundheit für alle“ braucht es mehr medizinische Grundversorgung, soziale Gerechtigkeit, demokratische Teilhabe und eine intakte Umwelt. Die WHO braucht Reformen, und der Norden kann aus den Erfahrungen des Südens einiges lernen.
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Globaler Gesundheitsschutz

Heftschwerpunkt

Covid-19 hat in den USA und in Europa Hunderttausende Todesopfer gefordert – und in Afrika ist die erwartete Katastrophe ausgeblieben. Beim Umgang mit Seuchen könnten westliche Länder einiges von Entwicklungs­ländern lernen.
In Ruanda leiden überdurchschnittlich viele Menschen an psychischen Erkrankungen. Es fehlt an Psychiatern, Medikamenten und kommunalen Gesundheitszentren. Die Regierung will die Situation verbessern – mit Hilfe der Pharmaindustrie.
Die Corona-Pandemie hat eindrücklich gezeigt, dass Gesundheit heute ein globales Problem ist. Seuchen sind aber bei weitem nicht die einzige Anforderung. Es geht um das Recht auf Gesund­­heit als universelles Gut.
Damit niemand in eine Behinderung hineinrutscht, muss die medizinische Versorgung aufmerksam sein, meint Sally Harvest.
Seit Jahrzehnten lähmt der Strategiekonflikt zwischen gesundheitlicher Grundversorgung und projektorientierten Kampagnen die Arbeit der Weltgesundheitsorganisation. Die Corona-Pandemie könnte Reformen befördern. 
Ein Gebräu aus Knoblauch, Chili, Ingwer und Zitrone wird in Tansania zur Behandlung von Covid-19 genutzt – und nach allgemeiner Überzeugung wirkt es auch. Das hat den Glauben in die traditionelle Medizin wieder aufleben lassen. 
In Afrika verläuft die Pandemie bislang glimpflich. Fachleute befürchten aber, dass das neue Virus indirekt große Gesundheitsschäden verursachen wird.
Flora Samba ist aus Kanada in die Zentralafrikanische Republik zurückgekehrt, um traumatisierten Menschen zu helfen.

Welt-Blicke

Vor zwei Jahren haben die Algerier friedlich den damaligen Macht­haber gestürzt. Doch auch der neue Präsident gehört zur alten Garde und blockiert echten Wandel.
Die Südkoreanerinnen haben genug davon, sexuell belästigt zu werden. Eine betroffene Staatsanwältin hat Asiens größte #MeToo-Bewegung losgetreten – die hat auch prominente Männer zu Fall gebracht.
Die Zahl der Morde in El Salvador ist während der Corona-Pandemie deutlich gesunken. Nach Zeitungs­recherchen steckt dahinter ein Abkommen zwischen dem Präsidenten und kriminellen Banden.
Chinas gigantische Fischereiflotte fischt die Weltmeere leer. Die ­Regierung bezahlt das und verfolgt damit an einigen Orten auch ­militärische Ziele.

Standpunkte

Erleichterungen für arme Staaten dürfen nicht länger deren privaten Gläubigern nützen, meint Kristina Rehbein.
Die neuen Farmergesetze in Indien sind umstritten, seit Wochen gibt es Proteste dagegen. Martin Remppis erklärt, warum.
Open Doors betreibt mit Zahlen zu verfolgten Christen methodisch fragwürdigen Lobbyismus, meint Katja Dorothea Buck.
Die Skeptiker geraten in die Defensive, sollten aber nicht vorschnell das Feld räumen, meint Tillmann Elliesen.

Bewegungsmelder

Paruar Baku ist Gründer des Vereins „Our Bridge“, der Kinder in der nordirakischen Region Sindschar unterstützt.

Journal

Vor allem theologische Differenzen verhindern, dass die Kirchen im Vielvölkerstaat an einem Strang ziehen. Da klappt die Zusammenarbeit über religiöse Grenzen hinweg schon besser. 
Ein Klimaverträglichkeitstest des Bundesamtes für Umwelt zeigt: Der Schweizer Finanzmarkt muss mehr tun, um zum 2-Grad-Ziel beizutragen. 
Die Bundesregierung hat zum Jahresende über ihre ­Menschenrechtspolitik berichtet. Die Opposition erkennt viel Gutes, kritisiert aber eine Kluft zwischen Wort und Tat.
Nach über zwei Jahren haben die EU und die Mitglieder der Organisation Afrikanischer, Karibischer und Pazifischer Staaten sich auf einen Nachfolgevertrag zum Cotonou-­Abkommen geeinigt.
Die Bewerbung von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) für die Leitung der UN-Organisation für industrielle Entwicklung (Unido) hat sowohl in Berlin als auch am Sitz der Behörde für Überraschung gesorgt.
In der Corona-Pandemie wird das Geld knapp, gleichzeitig wächst die Armut im globalen Süden. Was bedeutet das für die Förderung entwicklungspolitischer Bildungsarbeit in Deutschland?
USAID hat eine neue Chefin, im UN-Menschenrechtsrat führt die Wahl einer neuen Präsidentin zu Streit: Unsere Personalmeldungen im Februar.
Die Konzernverantwortungsinitiative ist zwar gescheitert, doch Wirkung hat sie trotzdem erzielt. Die Wirtschaftslobby fühlt sich herausgefordert und reagiert mit Druck auf NGOs und Hilfswerke.
Der Verband Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe (Venro) feiert 25-jähriges Jubiläum. Ein Gespräch mit Bernd Bornhorst über Möglichkeiten und Grenzen, Politik zu beeinflussen, und über das Wahljahr 2021.
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